Anatomische Untersuchung des Obturatorkanalblocks: Einblicke in eine präzise Technik für die Obturatornervenblockade
Die Nervus obturatorius (ON) spielt eine wichtige Rolle bei der Innervation der Adduktorenmuskeln und trägt zur Innervation der Hüft- und Kniegelenke bei. Aufgrund seiner Rolle bei Eingriffen, die eine Anästhesie an Hüfte und Knie erfordern, ist der ON ein Ziel für Nervenblockaden geworden. Die Anatomie des Nervus obturatorius und Variationen in seiner Verzweigung können diese Blockade jedoch erschweren. Herkömmliche Methoden zur Blockade des Nervus obturatorius waren aufgrund dieser anatomischen Komplexitäten unterschiedlich erfolgreich. In einer kürzlich durchgeführten anatomischen Studie wurde ein ultraschallgesteuerter Ansatz untersucht, der auf den Ausgang des Obturatorkanals abzielte, mit dem Ziel, anatomische Orientierungspunkte und die Lösungsverteilung zu klären, um die Genauigkeit und Wirksamkeit der Blockade des Obturatorkanals (OCB) zu verbessern.
Studienziel und Methoden
Ziel dieser anatomischen Studie war es, die Verteilung und Wirksamkeit eines ultraschallgesteuerten OCB am Ausgang des Obturatorkanals zu untersuchen. Im Rahmen der Studie wurden 10 Leichen verwendet, um 20 Hemipelvisproben zu gewinnen. Ultraschallreferenzen halfen dabei, wichtige Orientierungspunkte wie den Obturatorkanal, den Ramus iliopubicus, den Musculus pectineus und die äußeren Obturatormuskeln sowie die Obturatormembran zu identifizieren.
- Injektionstechnik: Zunächst wurde der Bereich mithilfe eines konvexen Niederfrequenzwandlers identifiziert. Anschließend wurde ein linearer Hochfrequenzwandler verwendet, um die Injektion des Methylenblau-Farbstoffs am Ausgang des Obturatorkanals zu steuern.
- Präparation und Beurteilung: Auf die Injektionen folgten Dissektionen, um die Farbstoffverteilung in den Ästen des Nervus obturatorius zu beurteilen, insbesondere im gemeinsamen Rumpf sowie im vorderen und hinteren Ast.
Die wichtigsten Ergebnisse
Die Studie ergab eine konsistente Farbstoffverteilung über die wichtigsten Äste des Nervus obturatorius, was darauf schließen lässt, dass die ultraschallgesteuerte OCB-Technik eine präzise Abdeckung des Nervs und seiner Äste ermöglicht.
- Farbstoffverteilung: Der Methylenblaufarbstoff färbte den gemeinsamen Stamm und den vorderen Ast des Nervus obturatorius in allen Proben (100 %) und den hinteren Ast in 80 % der Fälle. Dies deutet darauf hin, dass mit der ultraschallgesteuerten Technik eine umfassende Abdeckung des Nervus obturatorius am Kanalausgang erreicht wurde.
- Intrapelvine Färbung: Bei 65 % der Proben wurde eine intrapelvine Diffusion des Farbstoffs beobachtet, was darauf schließen lässt, dass sich die Lösung effektiv von der Injektionsstelle durch den Obturatorkanal in das Becken verteilt.
- Anatomische Orientierungspunkte: Der Ramus iliopubicus und die Membrana obturatorica erwiesen sich als entscheidende Orientierungspunkte, die eine genaue Lokalisierung der Nerven und Platzierung der Injektion ermöglichten.
Schlussfolgerung
Die Studie kam zu dem Schluss, dass eine ultraschallgeführtes Vorgehen Das gezielte Anvisieren des Ausgangs des Obturatorkanals ist eine zuverlässige Methode für die Blockade des Nervus obturatorius und bietet hohe Abdeckungsraten für die Nervenäste. Durch die Verwendung klarer anatomischer Orientierungspunkte ermöglicht diese Technik eine Reproduzierbarkeit in klinischen Umgebungen und verringert das Risiko, die Nervenäste zu übersehen, was andernfalls zu einer unvollständigen Anästhesie führen könnte.
Zukunftsforschung
Weitere Studien sind erforderlich, um die klinische Wirksamkeit und Sicherheit dieser Technik zu bestätigen. Zukünftige klinische Studien könnten optimale Injektionsvolumina, Nadelansätze und anatomische Variationen untersuchen, um die Methode zu verfeinern und die Anästhesiepraktiken für Hüft- und Knieoperationen zu verbessern, die eine vollständige Entspannung der Adduktormuskulatur erfordern.
Ausführlichere Informationen finden Sie im vollständigen Artikel in RAPM.
Labandeyra H, Goffin P, Riera R, Vallejo A, Prats-Galino A, Sala-Blanch X. Obturatorkanalblock: eine anatomische Studie. Reg Anesth Pain Med. Online veröffentlicht am 2. November 2024.
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